Stadt Spenge | Werburg-Ensemble

Werburg-Ensemble

Die Spenger Werburg ist das älteste Gebäudeensemble der Stadt Spenge und besteht aus dem Torhaus, dem Herrenhaus und der Scheune. Durch die Sanierung des Torhauses und  des Herrenhauses ist die Werburg in den vergangenen Jahren wieder verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und kann heute als Schmuckstück der Stadt Spenge bezeichnet werden.

Werburger Torhaus (2)
Werburger Torhaus (2)

Im Torhaus sind jetzt das Trauzimmer des Standesamtes (siehe Eheschließungen) und das Stadtarchiv der Stadt Spenge untergebracht.


Im Herrenhaus - dem Zentrum des Werburg-Ensembles - ist nach Beendigung der umfangreichen Sanierungsarbeiten im Juni 2016 das neue Werburg-Museum Spenge - ein historisches Museum für Kinder und Familien -eröffnet worden. Interaktive Erlebnisräume zeigen das Leben auf einem ländlichen Adelssitz zur Zeit der Renaissance und des Barock. Im Bereich der historischen Küche befindet sich ein schönes Besuchercafé. Weitere Informationen zum Museum und den Angeboten für Kinder und Erwachsene finden Sie unter www.werburg-museum-spenge.de

Werburger Herrenhaus
Werburger Herrenhaus

 

Die zum Ensemble gehörende Scheune wird ab 2019 ganzjährig für museumspädagogische Programme und kulturelle Veranstaltunen genutzt.

Werburger Scheune
Werburger Scheune

 

 

 

 

Im Jahre 1468 wird die Wasserburg zum ersten Mal in schriftlichen Quellen erwähnt. Die Gebäude bilden ein Gesamtensemble, das zu einer Niederungsburganlage gehörte, die im ausgehenden Mittelalter erstmalig urkundlich erwähnt wird.

Die Werburg war von verschiedenen Wassergräben, sog. Gräften, umgeben. Zwei Torhäuser sicherten den Zugang zur ursprünglichen Anlage, die wesentlich größer war, als heute zu vermuten ist. Es gab wahrscheinlich, wie bei den meisten Wasserburgen der Zeit, eine Vorburg mit den Torhäusern, dem großen Vorwerk, einer Schmiede und Stallungen sowie eine Hauptburg mit einem Turm, einem Lusthaus für Feierlichkeiten, einem Brauhaus und dem bis heute noch erhaltenen Haupthaus.
Das östliche Torhaus und Teile des Haupthauses gehören baugeschichtlich in die Zeit der Lippe-/Weserrenaissance, am Torhaus sind Wappen von 1596 erhalten. Sie zeugen von Anna Ledebur – einer Erbtochter Heinrich Ledeburs, der 1468 die Werburg und die Mühlenburg seinen Söhnen vermachte – und ihrem Mann Georg Ketteler.
Von den Besitzern der Werburg war der 1647 in der Werburg geborene Heinrich von Münch der bedeutendste, er war Kämmerer des Großen Kurfürsten. Später wurde er Drost des Amtes Limberg (Wiehengebirge) mit dem Dienstsitz auf der dortigen Burg.
Alhard Freiherr von dem Bussche- Münch war der letzte Besitzer der Gesamtanlage Werburg. Haupthaus und Torhaus zählen heute zu den ältesten Profanbauten in der Stadt Spenge. Archäologische Grabungen im Bereich der Werburg, die in jüngster Zeit durchgeführt wurden, brachten interessante Details zur Geschichte des Ensembles zutage. So kann davon ausgegangen werden, dass der Innenhof ein barockes Pflaster hatte – ca. 60 cm unter dem heutigen Niveau, die innere Gräfte war ca. 12 – 14 Meter breit und die Daten der urkundlichen Erwähnung stimmen mit den Untersuchungsergebnissen der Holzproben aus den Mauergründungen durchaus überein, aber das Werburggelände birgt sicherlich noch viel Unbekanntes.

Narzissenfest an der Werburg
Narzissenfest an der Werburg

Seit Jahren engagiert sich der Werburg-Verein Spenge für den Erhalt und den Ausbau der Werburg und hat damit wesentlichen Anteil daran, dass die Werburg wieder öffentlich wahrgenommen wurde und heute vielfach als Erholungsort und Treffpunkt genutzt wird. Der Werburg-Verein ist auch Betreiber des neuen Werburg-Museums Spenge.

Der historische Bauerngarten wurde vom Gartenbauverein Spenge angelegt und im Jahr 2012 vom Torhaus an seinen ursprünglichen Standort am Herrenhaus zurückverlegt.

Das Werburg-Ensemble bildet heute eine wunderschöne Kulisse für vielfältige Veranstaltungen im Jahr wie das Narzissenfest im Frühjahr und den Herbstmarkt Ende September.